Montag, 25. November 2013

Vertrag im Süden

Nachdem Arne gut geschlafen hat, tritt er vor die Gaststube. Kin und Bal unterhalten sich angeregt über die bevorstehende Fastenhand. Der Hauptmann mustert dabei Arne, ob dieser denn schon nervös sei. Arne verneint lachend und meint dann mehr trocken, das es ja nur ein Vertrag sei. In Gedanken würde Nyn ihm wahrscheinlich den Hals umdrehen, über die gesagten Worte.
Erleichtert sieht ihn Kin an, da wohl am Vortag Nyn nahe dran war, nach Vakur zu reisen. Anscheinend wollte Georg wegen eines heraufziehenden Sturmes, der von Schnee begleitet werden sollte, die Zermonie verschieben. Arne lacht laut auf "na dann wirds ja was in Vakur, dort liegt bereits Schnee und der Weg zum Runenberg ist steil."

Kurze Zeit später gesellt sich Fiona, die Bäckerin von Jort's zu den Kriegern. Diese betont ausdrücklich, dass sie für die Feier extra eine grosse Torte gebacken hat. Kin und auch Bal suchen diese umgehend auf dem bereits fertiggestellten grossen Tisch, auf der später die Leckereien für die Gäste stehen werden.
Schmunzelnd nickt die Bäckerin den Kriegern zu "oh die ist noch in Sicherheit vor allen Naschkatzen"

Arne lässt seine Augen über den grossen Platz schweifen, als er Nyn in Begleitung eines Weibes näher  kommen sieht. Schnell hellt sich sein Blick auf und er grüsst sein zukünftiges Weib mit einem Strahlen.
Erst bei näherem Hinsehen erkennt er in dem Weib Savi aus Vakur. Erstaunt das sie bereits in Jort's weilt, begrüsst er sie ebenfalls. Die beiden Weiber sind auf dem Weg ins Badehaus um sich für die Zermonie frisch zu machen. Arne hebt kurz seinen Arm und schnuppert daran. Er fasst den Entschluss, ebenfalls ein ausgiebiges Bad zu nehmen. Allerdings erst nach den beiden Weibern. Gemeinsam wäre doch etwas unverschämt den Gesetzen des Südens gegenüber. Kin rät Arne vielleicht Dina mit ins Badehaus zu nehmen. Doch Arne schüttelt lachend den Kopf: "wenn ich die Kajira mit nehme, könnte es sein das ich den Zeitpunkt der Zermonie verpasse" Grinst dabei breit zu Nyn. 

Als dann die beiden Weiber zum Badehaus schlendern, blickt Arne Nyn noch lange nach. Reisst sich dann los und erklärt Kin, das er noch eine Weile in seiner Kammer ruhen werde. Damit verabschiedet er sich und stapft die Stufen hoch. 


Frisch ausgeruht begibt sich Arne nun ins inzwischen verwaiste Badehaus. Die Grösse dieses Gebäudes verblüfft ihn immer wieder neu. Schnell entledigt er sich seiner Kleidung und steigt in das wohl temperierte Wasser. Gemütlich lässt er das Wasser an seiner Haut die reinigende Wirkung tun. Die Zeit der Zermonie rückt immer näher. Noch verspürt er keinerlei Nervosität. Noch.. 
Nach dem ausgiebigen Bad kleidet er sich neu an und verlässt das Badehaus. 
Auf dem grossen Platz haben sich schon einige Krieger der Jorter versammelt, als Arne dazustösst.
Wie es immer so ist, wird über den Zustand des Bräutigams gewitzelt, doch Arne gibt den Kriegern prompt Kontra. Nay die Tropfen auf der Stirn sind keine  Schweisstropfen, sondern überbleibsel der nassen Haare und überhaupt ist Arne nicht nervös, eher angespannt.Grinst dabei aber verschmitzt in die Runde.

Schon sieht Arne seinen Vater in Begleitung von Eric, Juran und einem Weib auf dem Platz ankommen. Er stellt seine Leute kurz den anwesenden Kriegern vor und umarmt seinen Vater herzlich. Dieser lässt ihm die besten Wünsche seiner Mutter zukommen, die leider wegen der fortgeschrittenen Schwangerschaft die lange Reise nicht antreten konnte. Eric schleicht sich nochmal weg und kommt zusammen mit Dick vom Hafen zurück. Beide rollen je ein grosses Fass Met hoch und kommen dabei so ins Schwitzen, dass beide mit nacktem Oberkörper vor der Gruppe stehen. 
Arne platz fast vor Stolz das der Dorfjarl der Vakur an der für ihn wichtigen Zermonie im Süden teilnimmt. Weiss er doch wie Dick über den Süden und seine Gesetze denkt. 
Nun doch leicht nervös werdend bittet er alle ihm zu folgen. Er führt sie zwischen den Häusern durch auf einen kleinen Platz, wo Bänke für die Gäste und ein altarähnlicher Tisch stehen. Georg wartet dort bereits und ist etwas muffig, ob der beiden Nordmänner ohne angemessenes Oberteil. Mit leichtem Groll verziehen sich Dick und Eric kurz um dann später mit etwas mehr Stoff am Leib wieder zu erscheinen. 





Arne wartet vorne am Tisch auf seine Braut und tritt von einem Fuss auf den andern. Immer wieder linst er in die Richtung , bis er sie endlich sieht. Dann steht sie vor ihm, ein rotgewirktes Kleid ziert ihren zarten Körper. Die Haare kunstvoll hochgesteckt und mit grünen Blättern geschmückt. Nur ein Veil vor ihrem Gesicht trübt das Ganze  etwas. 






Gemeinsam stehen sie nun vor dem Altar, halten sich gegenseitig die leicht zitternden Hände. Georg beginnt mit seiner Rede: "Bürger und Bürgerinnen Jorts, Gäste aus dem Norden, ich freu mich das ihr dieser Zeremonie zur Gefährtenschaft von Arne und Nyn beiwohnen wollt.Arne...... Nyn, es ist mir eine Ehre eurer beider Gefährtenschaft zu bezeugen und diese Zeremonie unter den Augen der Bürger von Jorts Fähre und derer die im Sardar wohnen, durchführen zu dürfen.
Nyn aus Jorts Fähre, ich kann mich noch gut erinnern als du vor vielen Märkten in unserer Stadt eintrafst, eintrafst mit deinem kleinen Wagen und in Begleitung von Linus der dein erster Gefährte und Vater deines späteren Sohnes werden sollte. Dein Leben hier bei uns sollte aber nicht lange in glücklichen Bahnen verlaufen, alsbald schon legten dir die Priesterkönige einige Prüfungen auf.Dein Gefährte war lange verschollen, dann wurde dein Sohn geboren der lange Zeit seinen Vater nicht sah und als Linus endlich wieder zurück war dauerte es nicht lange, bis er auf einer seiner nächsten Reisen endgültig die Stätten des Staubes erreichte."
Lächelnd blickt Arne auf seine Braut und drückt ihr sanft die Hand. Lauscht dann wieder fast andächtig den Worten des Händlers Georg. 
"Arne! In dieser für Nyn schweren Zeit der Prüfungen habe ich Nyn unter den Schutz der Händlerkaste gestellt. Sie war allein mit ihren Sohn, ohne Gefährten der sie beschützte, weit weg von ihren Heimstein der damals noch der von Turia war, wo ihr Vater ein angesehener Händler lebt.Sie dankte dafür in dem sie auf dem Heimstein von Jorts Fähre schwor. Ich war stolz ich es war der ihr den Schwur abnehmen durfte, trotzdem gelang es mir in der Folge nicht Nyns abgleiten in die Sucht zu verhindern. Erst ihr Unfall wo sie in den Vosk stürzte, schwer erkrankte und die Tatsache dass du dich aufopferungsvoll um sie gekümmert hattest, brachten sie wieder zur Besinnung und ihren früheren Lebensmut zurück. Dafür danke ich dir Arne!
Du hast gezeigt das du Nyn ein guter Gefährte sein kannst, einer der sich um sie kümmert, der ihr Halt und Schutz geben kann. Und doch seht ihr mich hier mit Bedenken stehen.Nicht nur das eure Gefährtenschaft sämtlichen Regularien des Kastenwesens widerspricht, auch die Lebensweisen unserer Völker können kaum unterschiedlicher sein. Deshalb warne ich euch, eure Verbindung wird schwere Prüfungen bestehen müssen, man wird euch von beiden Seiten mit Unverständnis begegnen und die Gefahr das eure Gefährtenschaft vor Ablauf der Jahresfrist zerbricht ist groß."
Fast erschrocken blickt in diesem Moment Nyn zu Georg, kann wohl aber die Bedenken von Georg verstehen. 
Dieser fährt unbeirrt fort:"Doch ihr Zwei habt gezeigt das ihr euch gegen die Widrigkeiten des Lebens durchsetzen könnt und deshalb wünsche ich euch alles Gute und bete zu den Priesterkönigen das eure Gefährtenschaft von Bestand sein möge und ihr sie jedes Jahr mit Freuden verlängert!"
Sichtlich gerührt schiebt Georg den Vertrag über den Tisch zu Arne " Arne wenn du dir sicher bist das du für Nyn sorgen willst, ihr Schutz gewährst, und deine Pflichten die du mit diesen Vertrag eingehst erfüllen willst, dann unterschreib ihn oder setzt dein Zeichen an genau,diese stelle,! *er zeigt auf die Stelle im Vertrag*





Arne lässt sich nicht lange bitten, hat er doch schon länger auf diesen Moment gewartet. Er nimmt den Federkiel, tunkt ihn in das kleine Tintenfass und unterschreibt zügig mit leichtem Schwung den Vertrag. 
Georg verfolgt genau wie Arne unterschreibt und bitte nun Nyn um ihre Unterschrift "Nyn wenn du Arne ein treusorgendes Weib sein und dich unterordnen sowie deine Pflichten aus diesem Vertrag erfüllen willst dann unterschreibe auch du!" Mit ihrer kleinen Hand führt nun Nyn die Feder ebenfalls über das Pergament und setzt mit geschwungenen Buchstaben ihren Namen neben den von Arne. 




Georg deutet Shani an den Wein der Liebe zu reichen. Unterdessen setzt auch er seine Unterschrift und  macht damit das Schriftstück amtlich. 
Shani reicht Arne den Kelch. Mit einem Lächeln führt er ihn an seine Lippen und lässt einen Schluck in seinen Mund fliessen. Reicht dann den Kelch an Nyn weiter und berührt dabei sanft ihre Finger. Nyn nimmt ihm den Kelch ab, setzt ihn an ihre Lippen und blickt über den Rand hinweg in Arne's Augen, ehe sie einen Schluck des Weines der Liebe trinkt. 
Georg lächelt immer noch als er sich an die Beiden wendet: "Damit  ist eure Gefährtenschaft geschlossen und besiegelt für ein Jahr. Bezeugt von mir unter den Augen der Priesterkönige. Ich wünsche euch viel Glück, mögen die im Sardar mit euch sein. "






Auf diese Worte hat Arne gewartet, er hebt den Schleier von Nyn an und küsst sie sanft und lange auf ihren süssen Mund. 

Nach all den Gratulationen begeben sich alle zum gemeinsamen Feiern ins Gasthaus. Shani hat sich grosse Mühe gegeben, für die Gäste nur das Beste aufzufahren. 
Zu später Stunde ziehen sich die Brautleute dann langsam zurück. Arne führt seine Nyn nun in das gemeinsame Haus, aber nicht ohne sie über die Schwelle des Hauses zu tragen. 
Was nun hinter verschlossener Tür geschieht.. die Priesterkönige und Odin wissen es.. 

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